In den Überschriften ist die tiefergelegene vor der höhergelegenen Hütte angeführt:
Tribulaunhütte (2.369 m) - Magdeburger Hütte (2.423 m)
3 h; 700 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 7 (schwierig)
Der Weg an sich birgt eigentlich keine großen Schwierigkeiten. Zwischen Hohem Zahn (2.924 m) und Weißwand (3.018 m) muss allerdings ein Felsband gequert werden, wo bei Schnee größte Vorsicht empfohlen wird. Der Aufstieg zum Gipfel der Weißwand ist lohnenswert. Bei klarem Wetter bietet sich ein herrlicher Weitblick von den Zillertaler Alpen und den Dolomiten, der Ortlergruppe und den Ötztaler Alpen bis hin zur Zugspitze. In der Nähe der Magdeburger Hütte liegt der Rocholl-See, an dem im Herbst wunderschöne Wollgrasmatten zu beobachten sind.
Magdeburger Hütte (2.423 m) - Teplitzer Hütte (2. 586 m)
5 6 h; 800 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 6 (schwierig)
Auf dem Weg zwischen diesen beiden Hütten muss der Kamm zwischen Pflersch und Ridnaun an der Magdeburger Scharte überwunden werden. Markierungen sind nur teilweise vorhanden. Hochalpine Erfahrung und Gletscherausrüstung sind dabei unbedingt erforderlich. Im mittleren Bereich ist ein ziemlich ausgesetzter Klettersteig zu bewältigen. Besonders beim Abstieg von der Magdeburger Scharte zum Hangenden Ferner ist Vorsicht geboten.
Magdeburger Hütte (2.423 m) - Becherhaus (3.195 m)
8 h; 1500 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 6 (schwierig)
Ein Teil des Weges ist identisch mit der Verbindung zwischen Magdeburger und Teplitzer Hütte, weshalb hochalpine Erfahrung und Ausrüstung unbedingt erforderlich sind. Bei der Querung zwischen Rotgratscharte (3.012 m) und Freigerscharte (3.025 m) ist wegen Eis und Steinschlaggefahr unbedingt Vorsicht geboten! Dem Wanderer bietet sich auf diesem Teilstück bei schönem Wetter eine unvergleichliche Rundsicht nach allen Richtungen.
Teplitzer Hütte (2.586 m) - Becherhaus (3.195 m)
3 h; 700 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 6 (schwierig)
Der Weg zwischen der Teplitzer Hütte und dem Becherhaus ist gut markiert und mit einiger Bergerfahrung gefahrlos zu bewältigen. Der Steig ist im Bereich des Becherfelsens zwar ziemlich steil, aber gut gesichert. Beim Aufstieg zum Becherhaus ist nach der Querung einer Gletscherzunge der Einstieg in den Becherfelsen durch eine große Markierung auffällig gekennzeichnet. Im südlichen Abschnitt liegt in der Nähe der Teplitzer Hütte der erst in den letzten Jahrzehnten entstandene malerische Übeltal- oder Eissee.
Aglsbodenalm (1.720 m) - Teplitzer Hütte (2.586 m)
2 h; 870 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 9 (leicht)
Der Weg führt zuerst taleinwärts hinauf zur kleinen Grohmannhütte (2.254 m - 1 h). Von hier steigt man steil empor zur Teplitzer Hütte (1h).
Variante (5 h - 1130 m Aufstieg): Über den Weg 9 A hinauf zur Oberen Aglsalm und weiter zum Pfurnsee. Von hier weiter aufsteigen zum Hohen Trog (2.850 m) und schließlich absteigen zur Teplitzer Hütte.
Aglsbodenalm (1.720 m) - Schneeberg (2.355 m)
6 h; 1200 m Aufstieg; Juli - Oktober; Nr. 9, 28, 33 (33A) (mittelschwer)
Der Weg führt zuerst taleinwärts hinauf zur kleinen Grohmannhütte (2.254 m - 1 h). Der Rest des Weges (5 h) ist identisch mit dem Weg, der von der Teplitzer Hütte kommend zum Schneeberg führt.
Schneeberg (2.355 m) - Teplitzer Hütte (2.596 m)
6 h; 1000 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 28, 33 (33A) (mittelschwer)
Der Weg zwischen der Teplitzer Hütte und Schneeberg stellt den erfahrenen Wanderer vor keine besonderen Schwierigkeiten. Dafür bietet er aber zahlreiche landschaftliche Reize. Der nördliche Wegabschnitt gehört zur berühmten 7-Seen-Runde. Abgesehen von diesen malerischen Bergseen sind besonders die Dolomit-Formationen der Moarer und Schneeberger Weißen beeindruckend. Im mittleren Wegabschnitt erspart ein Steig ohne wesentlichen Höhenunterschied zwischen Kaindlstollen und Moarer Egete den mühevollen Auf- bzw. Abstieg ins Lazzachertal. Im südlichen Abschnitt ist der Weg über die Schneebergscharte (2.700 m) auf beiden Seiten ziemlich steil, jedoch gut ausgebaut. Auf der Schneeberger Seite wandert man auf Erztransportwegen durch teilweise arg zerwühltes Bergbaugelände.
Schneeberg (2.355 m) - Müllerhütte (3.145 m) - Becherhaus (3.195m)
6 - 7 h; 1000 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 29 (schwierig)
Im südlichen Wegabschnitt zwischen Schneeberg und der Gürtelscharte (2.666 m) ist der Weg, von dem aus man das gesamte Bergbaugebiet überblickt, teilweise schmal und steil; im mittleren Teil zwischen der Gürtelscharte und der Schwarzwandscharte (3.059 m) überschreitet man das weite Hochtal an seiner breitesten Stelle und kommt am Großen Schwarzsee (2.514 m) vorbei, wo sich mehrere Wege kreuzen; im nördlichen Wegabschnitt überquert man den ziemlich flachen Übeltalferner. Hier sind hochalpine Erfahrung, Gletscherausrüstung und Anseilen notwendig! Müllerhütte - Becherhaus: 45 min. - Gletscher!
Hochalm (2.174 m) - Schneeberg (2.355 m)
5 h; 650 m Aufstieg; Juni - Oktober; Nr. 12B, 31 (mittelschwer)
Im südlichen Wegabschnitt führt der Weg auf beiden Seiten steil empor zur Hochwart (2608 m - herrliche Aussicht über das gesamte Passeiertal), im Gipfelbereich etwas ausgesetzt (gesichert); im mittleren Teil zwischen dem Kar am nördlichen Fuße der Hochwart und Seemoos (2.150 m) unterhalb Schneeberg wandert man auf halber Höhe an der östlichen (rechten) Talseite teilweise auf alten Saumwegen (hier trifft man einige kurze, aber ziemlich steile und anstrengende Auf- bzw. Abstiege an); im nördlichen Teil führt der Weg durch ehemaliges Bergbaugelände vorbei an Stollen, Förderanlagen, Erzhalden und teilweise noch erhaltenen Gebäuden.
Variante: Zwischen dem Kar am nördlichen Fuße der Hochwart und Seemoos Umweg über die Almen im Talgrund (ungefähr gleiche Zeit - Aufstieg: 1.000 m - leicht).
Flecknerhütte (2100 m) - Hochalm (2174 m)
3h 40min; 350 m im Aufstieg; Juni - Oktober; Nr. 12A, 12, 15 und 14 (mittelschwer)
Die Jaufenkammwanderung ist einer der lohnendsten Panoramawege Südtirols mit herrlicher Rundsicht von den Zillertaler Alpen bis hin zur Texelgruppe und hinaus bis ins Etschtal; wenig Steiung; im Westen wandert man an den südlichen Hängen der Hohen und Kleinen Kreuzspitze entlang über Almwiesen; im Mittelteil steigt man kurz zum Glaitner Hochjoch (2393 m) hinauf; im östlichen Wegabschnitt wandert man auf Almwiesen zur Flecknerhütte.
Varianten: Im Mittelteil kurzer lohnender Umweg über den Übelsee (30 min mehr, mittelschwer); für trittsichere Geher Umweg über die Hohe Kreuzspitze (2746 m): ca. 2h mehr, 750 m im Aufstieg, schwierig.
Hochfirst (1.860 m) - Schneeberg (2.355 m)
2 - 3 h; 550 m Aufstieg; Ende Mai - Oktober; Nr. 29 und 31 (leicht)
Im westlichen Wegabschnitt zwischen dem Gasthaus Hochfirst und der Timmelsbrücke (1.800 m) benützt man die Timmelsjochstraße (10 min.); im langen Mittelteil zwischen der Timmelsbrücke und dem unteren Abbaugebiet in Seemoos (2.150 m) wandert man mit wenig Steigung auf einem aussichtsreichen Panoramaweg oberhalb der herrlich gelegenen Obergostalm (1.970 m) vorbei; im östlichen Wegabschnitt zwischen Seemoos und Schneeberg hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Auf- bzw. Abstiegsmöglichkeiten (jeweils ca. h - Beschilderung beachten). Variante: Umweg über die Timmelsalm (2.000 m) und die Gürtelscharte (2.666 m): 1 Stunde mehr, Aufstieg: 800 m, Juli Oktober.
Hochfirst (1.860 m) - Müllerhütte (3.145 m) - Becherhaus (3.195 m)
6 - 7 h; 1.335 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 30 (schwierig)
Im südwestlichen Wegabschnitt zwischen dem Gasthaus Hochfirst und der Timmelsbrücke (1.800 m) wandert man einige hundert Meter auf der Timmelsjochstraße (10 min.); im mittleren Abschnitt zwischen der Timmelsbrücke und der Schwarzwandscharte (3.058 m) führt der Weg über Almweiden an der bewirtschafteten Timmelsalm (2.000 m) und am Schwarzsee (2.514 m) vorbei; im nordöstlichen Wegabschnitt überquert man den ziemlich flachen Übeltalferner. Hier sind hochalpine Erfahrung, Gletscherausrüstung und Anseilen notwendig! Müllerhütte - Becherhaus: 45 min. - Gletscher!
Hochfirst (1.860 m) - Zwickauer Hütte (2.989 m)
7 8 h; 1550 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 44 (schwierig)
Im nördlichen Wegabschnitt (Seewertal) zwischen Hochfirst und Rauhjoch (2.844 m) führt der Weg an der Seeweralm (1.845 m) vorbei über malerische Almweiden (westlich vom Rauhjoch am Osthang des Großen Horns findet man überdurchschnittlich große Granate); der mittlere Wegabschnitt (Pfelderertal) zwischen dem Rauhjoch und dem Sandfeld (2.450 m) als tiefster Stelle bietet eine herrliche Rundsicht und ist recht gut ausgebaut, aber mancherorts sehr ausgesetzt (teilweise gesichert), außerdem trifft man bis in den Hochsommer hinein mehrere hartgefrorene steile Schneefelder an (Pickel und Steigeisen!); der südwestliche Wegabschnitt zwischen dem Sandfeld und der Zwickauer Hütte ist zwar steil, aber gut ausgebaut.
Stettiner Hütte (2.875 m) - Zwickauer Hütte (2.989 m)
4 h; 800 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 8, 24, 44 (schwierig)
Im nördlichen Wegabschnitt (unterhalb der Zwickauer Hütte) führt der recht gut ausgebaute Weg sehr steil und teilweise ausgesetzt über einen Bergrücken; im mittleren Teil quert man ohne großen Höhenunterschied steil abfallende Berghänge, die sehr reizvoll abwechselnd mit Glimmerschiefer und kristallinem Kalk (Marmor) durchzogen sind; hier trifft man bis in den Hochsommer hinein mehrere hartgefrorene steile Schneefelder an (Pickel und Steigeisen!); im südlichen Wegabschnitt wandert man in mäßiger Steigung auf dem gut ausgebauten Meraner Höhenweg. Herrliche Rundsicht, besonders im nördlichen und mittleren Abschnitt.
Hochganghaus (1.839 m) - Stettiner Hütte (2.875 m)
1. Abschnitt: Hochganghaus (1.839 m) - Lodnerhütte (2.259 m); 5 h oder 4 h; 1000 m oder 620 m im Aufstieg; Ende Juni - Ende September; Nr. 7 (schwierig) oder 7B (mittelschwer)
Erste Variante (Nr. 7: 5 h): steil ansteigend zur Hochgangscharte (2.441 m), links abzweigend zu den Milchseen (2.540 m) und hinauf zur Milchseescharte (2.707 m), wo das Guido-Lammer-Biwak (2.698m) steht. Dann weiter unterhalb des knapp 3000 m hohen Tschigat über den ehemaligen Halslferner (kein Gletscher mehr) zum Halsljoch. Von hier hinunter zu den Tablander Lacken zur Lodnerhütte.
Zweite Variante (Nr. 7B: 4 h): Ausgewogener Anstieg bis zur oberen Kuhalm (2.040 m), weiter an teils ausgesetzten und gefährdeten Stellen über den Franz-Huber-Steig unter der Sattelspitze (2.429 m) vorbei zur Lodnerhütte. Diese Route bietet einen besonders herrlichen Rundblick auf das Burggrafenamt, während die erste Variante besonders durch die schöne Bergwelt der Texelgruppe beeindruckt.
2. Abschnitt: Lodner Hütte (2.259 m) - Stettiner Hütte (2.875 m); 3 h; 1000 m Aufstieg; Juli - September; Nr. 8, 24, 39 (schwierig)
Im nördlichen Wegabschnitt mit dem Eisjöchl (2.908 m) als höchstem Punkt benutzen wir zwischen der Stettiner Hütte und der Wegkreuzung im obersten Pfossental (ca. 2.000 m) den gutausgebauten Meraner Höhenweg; im Mittelteil mit der Johannesscharte (2.854 m) als höchstem Punkt ist der steile und auf der Nordseite oft vereiste Steig (Eispickel!) teilweise durch Fixseile gesichert; im südlichen Wegabschnitt im obersten Zieltal wandert man durch den von der Kleinen und Hohen Weiße (3.279 m) und dem Lodner (3.228 m) beherrschten Talkessel. Eine geologische Besonderheit sind die Kalkeinsprengungen aus grobkristallinem Marmor in diesen Berggipfeln.